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Raumgestaltung verstehen: Feng Shui, Vastu, Wabi-Sabi & Co.

  • Autorenbild: Christian Zaugg
    Christian Zaugg
  • 15. Sept.
  • 6 Min. Lesezeit

Was dahinter steckt und wie es heute angewendet wird


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Räume prägen uns – jeden Tag. Vielleicht haben Sie schon von Feng Shui, Vastu oder Wabi-Sabi gehört und sich gefragt: Was ist das genau? Woher kommt es? Und vor allem: Wie hilft mir das in meiner Wohnung oder meinem Haus tatsächlich weiter?


Gute Nachricht: Hinter all diesen Ansätzen stecken hilfreiche Leitlinien, die – klug übersetzt – zu spürbar mehr Ruhe, Energie und Wohnharmonie führen können. Ohne Esoterik, ohne Dogma. In diesem Überblick zeigen wir, was die wichtigsten Raumgestaltungstheorien ausmacht und wie sie heute, zeitgemäss und alltagstauglich eingesetz werden können.


Kurzportraits: die bekanntesten Ansätze


Feng Shui: Die chinesische Kunst des harmonischen Energieflusses


Was ist Feng Shui? Feng Shui (übersetzt "Wind und Wasser") ist eine jahrtausendealte chinesische Lehre, die sich mit der optimalen Anordnung von Objekten und Räumen beschäftigt, um einen positiven Energiefluss (Qi) zu fördern. Ziel ist es, die Harmonie zwischen Mensch und seiner Umgebung zu stärken.


Ursprung & Kernideen: Basierend auf Naturbeobachtungen, der Lehre von Yin & Yang (Gegensätze im Gleichgewicht) und den Fünf Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser). Der freie Fluss von Qi ist zentral – zu viel oder zu wenig Energie kann sich negativ auswirken.


Feng Shui Wohnzimmer: Ausgewogene Einrichtung, Pflanzen und warme, geschichtete Beleuchtung symbolisieren harmonischen Energiefluss

Moderne Anwendung: Heute wird Feng Shui oft flexibel interpretiert. Es geht darum, bewusst zu gestalten: Möbel richtig positionieren (z.B. das Bett oder den Schreibtisch in einer "Kommandoposition"), Unordnung vermeiden, natürliche Materialien nutzen und Räume so einrichten, dass sie sich lebendig und unterstützend anfühlen. Viele Prinzipien decken sich mit intuitivem Wohlbefinden.



Vastu Shastra: Die indische Wissenschaft der Architektur für Wohlstand und Gesundheit


Was ist Vastu Shatra? Vastu Shastra ist die vedische Entsprechung zu Feng Shui – eine alte indische Architektur- und Designlehre, die darauf abzielt, Gebäude im Einklang mit natürlichen Gesetzen zu errichten. Sie soll Wohlstand, Gesundheit und Glück fördern.


Ursprung & Kernideen: Wurzeln in vedischen Schriften, basierend auf Kosmologie und der Bedeutung von Himmelsrichtungen sowie den Fünf Elementen (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum). Symmetrie, Geometrie und der Fluss von Lebensenergie (Prana) sind hierbei entscheidend.


Vastu Shastra Ess-Wohnbereich: Geometrische Klarheit, natürliches Licht und Materialien optimieren den Energiefluss für Wohlbefinden und Wohlstand

Moderne Anwendung: Vastu-Prinzipien fliessen heute in die Planung ein, indem z.B. Räume optimal platziert (Küche im Südosten, Eingang im Norden), natürliches Licht und Belüftung maximiert und nachwachsende, gesunde Materialien bevorzugt werden. Es fördert intuitiv ein angenehmes Raumklima.






Wabi-Sabi: Die Schönheit des Unvollkommenen und Vergänglichen


Was ist Wabi-Sabi? Wabi-Sabi ist eine japanische Ästhetik, die ihren Ursprung in der Teezeremonie hat. Sie feiert die Schönheit des Unvollkommenen, Vergänglichen und Einfachen. Es geht um Authentizität, Natürlichkeit und die Wertschätzung von Spuren der Zeit.


Ursprung & Kernideen: Eine japanische Weltanschauung, die Akzeptanz für Vergänglichkeit und Imperfektion lehrt. Natürliche Materialien, organische Formen, zurückhaltende Farben und eine reduzierte Formensprache stehen im Vordergrund.


Wabi-Sabi Badezimmer: Natürliche Materialien wie Stein und Holz, texturierte Oberflächen und schlichte Formen zelebrieren die Ästhetik des Unvollkommenen und Zeitlosen

Moderne Anwendung: Wabi-Sabi inspiriert zu einem minimalistischen, aber nicht sterilen Stil. Denken Sie an Möbel mit Charakter, handgefertigte Objekte, raue Texturen, natürliche Materialien wie Holz und Stein, die altern dürfen. Für Liebhaber von Japandi-Stil in Bern bietet Wabi-Sabi eine tiefe Inspiration, die Minimalismus mit einem weichen Herzen verbindet.




Hygge & Lagom: Dänische Gemütlichkeit und Schwedische Balance


Was ist Hygge & Lagom? Hygge (Dänisch) und Lagom (Schwedisch) sind Lebensphilosophien, die sich stark auf Wohlbefinden und eine ausgewogene Lebensweise konzentrieren und sich direkt auf die Gestaltung des Wohnraums auswirken.


  • Hygge: Steht für Gemütlichkeit, Behaglichkeit, Kerzenlicht, warme Decken, Zusammensein und das Schaffen einer Atmosphäre des Wohlfühlens.

  • Lagom: Bedeutet "nicht zu viel, nicht zu wenig – genau richtig". Es geht um Balance, Masshalten und eine schlichte, funktionale Schönheit.


Ursprung & Kernideen: Kulturelle Werte aus Skandinavien, die eine Antwort auf lange, dunkle Winter und eine Wertschätzung für Einfachheit und Gemeinschaft sind.


Hygge & Lagom Ess-Küchenbereich: Klar, funktional und mit heller Holzausstattung, die das skandinavische Prinzip der Ausgewogenheit verkörpert

Moderne Anwendung: Diese Konzepte finden sich in natürlichen Materialien, sanften Farben, funktionalem, aber gemütlichem Mobiliar und einer klaren, aber nicht kalten Ästhetik wieder. Sie fördern ein Zuhause, das Geborgenheit und innere Ruhe ausstrahlt – ein Gefühl, das viele Menschen in der Schweiz schätzen.





Biophilic Design: Die Rückkehr zur Natur in unseren vier Wänden


Was ist Biophilic Design? Biophilic Design (von griechisch "bios" = Leben und "philia" = Liebe) ist ein moderner Ansatz, der die angeborene menschliche Verbindung zur Natur in der gebauten Umwelt wiederherstellt.


Ursprung & Kernideen: Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, wie Naturerlebnisse Stress reduzieren, Kreativität fördern und das Wohlbefinden steigern. Direkte Natur: Pflanzen, Wasser, Licht, Ausblicke. Indirekte Natur: Natürliche Materialien, Farben, organische Formen.



Biophiles Home Office: Schreibtisch am Fenster mit Pflanzen und natürlichem Licht fördert Konzentration und gesundes Arbeiten

Moderne Anwendung: Integration von Zimmerpflanzen, grossen Fenstern mit Blick ins Grüne, natürlichen Oberflächen (Holz, Stein), und einer Farbpalette, die von der Natur inspiriert ist. Dies passt perfekt zu einer nachhaltigen Renovation und einem gesunden Wohnklima, wie es viele in der Schweiz und besonders in Bern suchen.





Baubiologie: Gesundes Bauen und Wohnen im Fokus


Was ist das? Baubiologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch, gebauter Umwelt und Natur, mit dem Ziel, ein möglichst gesundes und ökologisches Wohnumfeld zu schaffen.


Ursprung & Kernideen: Entstand aus der Notwendigkeit, Wohngifte zu identifizieren und zu vermeiden. Fokus liegt auf Schadstofffreiheit von Materialien, optimalem Raumklima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit), Schallschutz, elektromagnetischer Verträglichkeit und Energieeffizienz.


Moderne Anwendung: Auswahl von emissionsarmen Farben, natürlichen Dämmstoffen, schadstofffreien Möbeln und Bodenbelägen. Bewusste Gestaltung von Licht und Luftzirkulation zur Förderung des Wohlbefindens. Dies ist ein zentraler Aspekt, wenn Sie Wert auf gesundes Wohnen in Bern legen.


Der gemeinsame Nenner – und warum das gut funktioniert


Was verbindet diese unterschiedlichen Ansätze zur Raumgestaltung? Sie alle setzen auf grundlegende Prinzipien, die unser Wohlbefinden direkt beeinflussen und eine harmonische Atmosphäre schaffen.


Denken Sie an Klarheit und Ordnung: Freie Wege, gut definierte Zonen und ein bewusster, ruhiger Blickfang pro Raum reduzieren die Reizüberflutung und schaffen Raum zum Atmen.


Licht wird zum Taktgeber: Die bewusste Nutzung von Tageslicht und am Abend warmes, dimmbares Licht in mehreren Ebenen unterstützt unseren natürlichen Rhythmus – entscheidend für erholsamen Schlaf und energiegeladene Tage.


Materialien, die gut tun, sind oft jene aus der Natur: Holz, Stein oder Leinen mit matten, taktile Oberflächen wirken beruhigend und zeitlos.


Auch Farben mit Gefühl spielen eine Rolle: Gedämpfte, harmonische Paletten schaffen Ruhe, während gezielte Akzente Energie setzen, ohne zu dominieren.


Und schliesslich der essenzielle Naturbezug: Pflanzen, Ausblicke in die Natur oder organische Texturen bringen dringend benötigte Balance in unseren oft von Technologie dominierten Alltag. Diese Elemente schaffen eine Basis, auf der sich individuelle Gestaltungsstile entfalten können.


Erste Schritte zur Wohnharmonie – alltagstauglich und ohne Dogma


Wie fängt man nun an, diese Prinzipien im eigenen Zuhause umzusetzen? Der Schlüssel liegt im Gefühl und in kleinen, machbaren Schritten. Beginnen Sie mit dem Grundgefühl: Welche Stimmung soll ein Raum vermitteln? Soll er Ruhe ausstrahlen, Fokus fördern oder zur Geselligkeit einladen? Konzentrieren Sie sich zunächst auf einen Raum, der den grössten positiven Effekt haben könnte – oft ist das das Wohnzimmer, das Schlafzimmer oder der Eingangsbereich.


Klären Sie Ihre Sichtachsen: Achten Sie darauf, Wege freizuhalten und einen ruhigen, ansprechenden Blickpunkt zu schaffen, sei es durch eine Akzentwand, ein Kunstwerk oder eine schöne Pflanze. Licht wird geschichtet: Denken Sie über Grundlicht, Arbeitslicht und Akzentlicht nach – warmweisse und dimmbare Optionen sind ideal für den Abend, um den natürlichen Rhythmus zu unterstützen.


Stimmen Sie Material und Farbe aufeinander ab: Wählen Sie ein bis zwei Naturmaterialien als Basis und begrenzen Sie Ihre Farbpalette auf etwa drei bis fünf harmonische Töne, die sich gut ergänzen.


Laden Sie die Natur ein: Schon eine grössere Pflanze oder die optimale Platzierung am Fenster kann einen spürbaren Unterschied machen.


Wohnzimmer bei Sonnenuntergang mit warm geschichteter Beleuchtung. Interior Design im natürlichen Rhythmus

Mythen und Klarstellungen: Mehr als nur Trends


Manchmal ranken sich Mythen um diese Gestaltungsansätze. Ist das alles nur eine Glaubensfrage? Keineswegs. Viele Empfehlungen basieren auf fundierten Erkenntnissen der Gestaltungslehre und Wohnpsychologie: die Wirkung von Proportionen, Licht, Akustik und Materialbeschaffenheit ist messbar und spürbar.


Diese Prinzipien sind universell anwendbar. Historische Räume profitieren von einer bewussten Reduktion, von Ruhe und Texturen, während moderne Architektur durch Wärme, Licht und den Bezug zur Natur aufgewertet wird.


Oft betrachten sie dieselben Bedürfnisse aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln. Anstatt sie gegeneinander auszuspielen, lassen sie sich wunderbar kombinieren, um eine persönliche Harmonie zu schaffen, die genau zu Ihnen und Ihrem Zuhause passt.



Ihr Zuhause als Spiegel Ihrer Bedürfnisse


Diese unterschiedlichen Philosophien – ob aus dem Osten oder Westen, alt oder neu – teilen eine Kernbotschaft: Unser Wohnraum kann und soll uns unterstützen. Sie bieten uns Werkzeuge, um eine Umgebung zu schaffen, die nicht nur schön ist, sondern sich auch richtig anfühlt.


Bei Wandelbar in Bern verstehen wir, dass jede dieser Traditionen wertvolle Einsichten birgt. Wir helfen Ihnen, die Prinzipien zu entdecken, die für Sie und Ihr Zuhause am besten passen – sei es durch harmonische Raumgestaltung, eine gezielte Farbberatung, die Auswahl natürlicher Materialien im Sinne des Wabi-Sabi. Wir übersetzen diese Weisheiten in alltagstaugliche Lösungen für Ihr Zuhause in Bern und Umgebung, damit Sie spürbar mehr Ruhe, Energie und Wohnharmonie erleben.


Sind Sie bereit, die Energie Ihres Zuhauses neu zu entdecken und Ihren Wohnraum harmonisch zu gestalten?


 
 
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